Rumänien & Serbien im September 2015

Ich hatte dieses Jahr das Glück, daß ich einige Termine, Verpflichtungen etc. so legen konnte, daß noch etwas Zeit für eine zweite Sommertour war. Angesichts der doch nicht ganz optimalen Wetterbedingungen in Deutschland fand ich dann die 30-35 Grad, sehr viel Sonnenschein, keinen Regen in der Zielregion so richtig verlockend. Und so habe ich mal wieder meine Sachen gepackt, die CB genommen und war in einem Gebiet unterwegs, daß ich schon lange spannend finde: Rumänien & Serbien.

Zunächst aber ein paar Impressionen zur Reise:

Anreise

Los ging es wie immer in Norddeutschland, trocken, aber doch etwas grau und kühl. Am ersten Tag stand dann eine Mischung aus Landstraße und „Kilometermachen“ auf der Autobahn auf dem Programm, so daß ich nachmittags die tschechische Grenze überquerte und in der Nähe von Teplice übernachtet habe. Von dieser Strecke habe ich keine Bilder; nur als ich abends mal etwas durch die Stadt gelaufen bin und was zu essen gesucht habe.

Am nächsten Tag ging es weiter ausschließlich über Landstraßen in Richtung Slowakei. Ich bin mittlerweile zwar schon ein paarmal durch Tschechien getourt, aber bin jedesmal wieder begeistert. Es gib auf den Nebenstrecken eine ganze Menge schöne Straßen und Orte.

 

Erste Eindrücke von Rumänien

Nach einem weiteren Zwischenstop in Budapest bin ich dann endlich in die Zielregion: Rumänien 😀

Dort wollte ich zum einen mal die üblichen Vorteile beseitigen, die man unweigerlich hat, wenn man nie dort war.

Es ist eine Region, die sicher am manchen Stellen noch durch Armut gekennzeichnet ist, aber doch immer wieder sehr schön. Langegezogene, kaum befahrene Landstraßen wechseln sich mit kurvenreichen Strecken ab. Und grade auf den Nebenstrecken erfährt man eine unglaubliche Offenheit gegenüber Motorradfahrern. Daß Zöllner beim Grenzübertritt mehr Zeit brauchen für die CB, ihre Optik und ihren Sound als für mich, Fußgänger mir beim Fahren zu winken, Autofahrer hupen und den Daumen nach oben halten, Passanten bei einer Pause vorbeikommen und mit Händen und Füßen, einigen Brocken Deutsch und Englisch mir erklären wollen, welche besondere Strecke ich denn noch unbedingt fahren solle, habe ich so in D noch nie erlebt. Das war in der Gesamtstimmung schon etwas Besonderes. Gefahren bin ich am ersten Tag von Arad über Deva bis Sibiu.

 

Transalpina und Transfăgărășan

Zum anderen spuken mir doch seit langer Zeit die Transalpina und der Transfăgărășan durch den Kopf. BTW: Kennt Ihr die Liste Top 50 Motorcycle Rides in the World (50 rides to do before you die)? Der Zweitgenannte ist Top 8.

Und so ging es nach einer Übernachtung am nächsten Tag in deren Richtung. Gestartet bin ich morgens noch bei Hochnebel. Zuerst ging es ein paar km zurück in Richtung Sebes und dort gleich auf die DN67C – die Transalpina oder auch Königsstraße. Sie ist die höchste befahrbare Straße Rumäniens, ist eine Verbindung zwischen Nord-Oltenien und Siebenbürgen und führt durch eine wunderschöne Gegend mit Stauseen und 2 Pässen (Tatarau Pass und Urdele Pass). Da sie aber auch weniger bekannt ist als der Transfăgărășan ist sie auch deutlich weniger befahren. Die Straße ist in weiten Bereichen frisch und nahezu vollständig asphaltiert, nur ein sehr kleiner Teil (wenige 100m) sind noch naturbelassen. Die Qualität des Belages ist damit aber auch um Weiten besser als das was ich in Deutschland kenne……schon eine interessante Welt in der wir leben !?!

Nach der Transalpina bin ich dann nach Osten abgebogen um den Transfăgărășan zu erreichen. Diese Querung hatte ihren eigenen Charme. Es waren teilweise Schotterstrecken und ich habe sehr viele Rumänen gesehen, die in Camps im Wald lebten und Pilze ernteten.

Nun ging es zu dem, was ich eigentlich wollte: eine Fahrt auf dem Transfăgărășan. Die Straße geht durch die Fagaras Berge und verbindet die Walachei mit Siebenbürgen bzw. Transsilvanien.

Mal ein Zitat aus Wikipedia dazu: „Die Transfogarascher Hochstraße beginnt im Ort Căpățânenii Ungureni wonach sie in etwa zwei Kilometer das Wasserkraftwerk der Talsperre Vidraru erreicht. Ab hier beginnt die Straße steil und kurvenreich im Tal des Baches Valea lui Stan zum Teil über Viadukte und durch vier Tunnels anzusteigen. Zwei von den Tunnels sind ca. 100 Meter lang und befinden sich unmittelbar vor der Staumauer des Vidraru-Stausees. Hier verläuft die Transfogarascher Hochstraße weiter auf der sechs Meter breiten und 307 Meter langen Talsperre. Nach etwa 18 Kilometer am Ostufer des Stausees entlang, verläuft die Straße vom Nordende des Stausees weitere 23 Kilometer im Capra-Tal (Valea Caprei) zunächst sanft, später kurvenreich und steil in nördliche Richtung. Auf einer Höhe von 2042 m, unterquert sie den 2398 m hohen Paltinu, einen Berggrat der Karpaten. Der Tunnel ist 887 Meter lang mit sechs Meter breiter Fahrbahn und ein Meter breitem Gehweg, dabei viereinhalb Meter hoch. Der so genannte Bâlea-Tunnel ist der höchstgelegene und auch längste Tunnel in Rumänien. Ab dem Bâlea-See windet sich die Straße in vielen Serpentinen im Bâlea-Naturschutzgebiet nach Siebenbürgen.“

Los ging es also so richtig erst in Curtea de Arges, eine durchaus schönen Kleinstadt an die sich aber auch eine Strecke anschließt, die offensichtliche landwirtschaftlich genutzt wird, und dann schnell in Richtung Staumauer.

Für das was danach kommt kann man jedoch nur sagen: Das Wort „Grade“ ist auf dieser Strecke ein Fremdwort, so viele Kehren und Kurven sind dort.

Damit hat sich dann aber auch der Tag dem Ende zugeneigt und ich bin so langsam (leider) wieder in Richtung Hotel gefahren

 

Weiterreise durch Rumänien & Serbien

Am nächsten Tag bin ich dann in Richtung Bukarest und im Anschluß daran in den darauffolgenden Tagen in Richtung Serbien weiter gefahren.

Auch hier waren die Straßen sehr gut, nur an manchen (jedoch gut erkennbaren) Stellen gab so etwas:

Woran man sich auch gewöhnen muß, ist die 1PS Konkurrenz auf der Straße. Jedoch macht es offensichtlich Spaß und „angasen“ kann man damit auch :lol:

Ziel nach Bukarest war es, über Landstraßen einen Grenzübergang an Donau nach Serbien zu finden.

Auch hier war ich wieder restlos begeistert: Sonnenschein, 35 Grad, kleine und wenige befahrene Straßen, eine schöne Landschaft im Donautal, viele ungenutzte Raststellen, günstige Preise, ….. die Gegend sieht meine CB definitiv wieder. Und wer sich Sorgen über die EU-Außengrenze macht….Dauer der Formalitäten <60 sec. zzgl. der Zeit für die Bewunderung der CB durch die Grenzer auf beiden Seite😀

Ich bin dann wieder über Land an Belgrad vorbei nach Norden und anstatt direkt nach Ungarn zu fahren dann mit einem kleinen Abstecher in die rumänische Ebene sowie über Ungarn, Slowakei, Tschechien wieder nach Hause.

In Summe kann ich über meine Reise nach Rumänien & Serbien sagen: sehr viele sehr schöne Kilometer, unendliche Kurven, nette Menschen kennengelernt, … und eine Menge Vorurteile weniger.

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4 Antworten zu Rumänien & Serbien im September 2015

  1. Sepp sagt:

    sehr schön geschrieben

  2. Frösi sagt:

    Danke für den Artikel, bestätigt mich in meiner Entscheidung, dieses Land mit dem Bike zu erkunden.

    • Thorsten sagt:

      Es freut mich, daß Dir der Beitrag gefallen hat. Ich kann Dich nur ermutigen, in dieses Land zu reisen. Es ist sehr sehens- und erlebenswert und die Menschen dort sind sehr freundlich.

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