Balkan, die zweite – Mai 2016

Ich habe mal wieder das Pech (oder besser das Glück😀 ), das ich berufliche Aufgaben mit meinem Hobby verbinden kann und bin mit der CB auf dem Weg in den Balkan. Ich habe Termine in Bulgarien und mache den Weg mit meiner heißgeliebten CB. Grade bei diesem Wetter bietet es sich ja nahezu an und den zeitlichen Mehraufwand zu investieren, bin ich nur zu gerne bereit😀

Vorab jedoch mal ein Video der Reise:

 

Einige Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten habe ich auf Anfrage unten in den Kommentaren angeführt.

Anreise in den Balkan durch Tschechien

Leider kam ich aus beruflichen Gründen nicht so schnell los wie ich wollte und ich mußte abends schon in Tschechien sein. Also stand nach der Abreise gegen 14:00 erstmal stupides Autobahn-Bolzen auf dem Programm. Ich erspare Euch die Details und dementsprechend gibt es auch keine Bilder.

Der Tag 2 fing schon richtig gut an: strahlender Sonnenschein und dieses Versprechen sollte sich den ganzen Tag halten…bis zu 27 Grad und mit einer Ausnahme von ca. 30 min auch absolut trocken.

Ich bin kurz hinter der Grenze D – CZ gestartet und habe mir eine Strecke mit überwiegendem Landstraßenanteil rausgesucht. Es ging los von Most Richtung Louny, dann Richtung Süden an Prag vorbei nach Beroun. Von dort an der Berounka entlang Richtung Burg Karlštejn. Eine durchaus schöne Strecke die sowohl landschaftlich als auch straßentechnisch attraktiv ist. Von dort in Richtung Süd-Osten zur Moldau und über die Staubrücke bei Slapy weiter nach Benešov und dann später nach Brünn.

Ich war im letzten März schon mal in Brünn , aber es war sehr voll und das Wetter nicht ideal. Da heute Samstag ist und das Wetter hervorragend, mußte ich dringend nochmal dort hin. Ich wollte zum traditionellen Masaryk-Ring (Info hier).

Das ist die mitten in der Stadt liegende Rennstrecke, die bis 1986 genutzt und u.a. für die damaligen Motorrad-WM und -EM gesperrt wurde. Sie kann heute im Rahmen des normalen Stadtverkehrs befahren werden. Das ist zwar manchmal etwas voll, aber an der einen oder anderen Stelle erfährt man doch noch einen Hauch von damals, z.B. bei den noch existierenden Gebäuden. Und sowohl das Fahrerlebnis als auch ein Bild davon wollte ich unbedingt haben.

Nach meiner Stippvisite in Brünn bin ich dann Richtung Süden in die Slowakei gefahren. Dort gibt es nördlich von Bratislava eine ganz schöne Strecke, die fast schon etwas von Bergrennstrecke hat, mit einem Motorradtreffen auf der Kuppe. Dort und später im Hotel habe ich dann den Tag zu Ende gehen lassen.

 

Weiterreise durch Ungarn und Slowenien

Am nächsten Tag waren bis zu 30 Grad angesagt und es stand die Durchquerung von Ungarn auf dem Programm … es könnte schlechter sein :D

Ich bin also in Bratislava gestartet und der Donau stromaufwärts folgend nach Ungarn reingefahren. Über Landstraßen ging es dann weiter bis Györ, runter nach Süden in Richtung Papa und weiter durch den Bakonywald. Die typische Touristenattraktion Balaton habe ich heute mal ausgelassen….bei dem Wetter an einem Sonntag, das konnte nur überfüllt sein. Also den Balaton nördlich kreuzend und dann Richtung Osten weiter durch die ungarische Pampa. Mal kleine Ortschaften, mal lange einfach nur nichts, außer ein paar Biker mit derselben Idee wie ich … so muß das sein :)

Leider mußte ich dann nach Süden Richtung Szeged ausbrechen um nach Rumänien und damit endlich in den Balkan zu kommen. Ich mag das Land sehr und morgen steht dort ein klasse Strecke an, von daher war ich dennoch nicht so richtig traurig. Ich bin aber nicht über die Autobahn nach Rumänien rein, sondern habe den Grenzübergang bei Nagylak/Nadlac genutzt. Von dort weiter über Arad nach Timisoara, um zu übernachten.

Erfolg des heutigen Tages: viele schöne Kilometer, ein Sonnenbrand im Gesicht und ein Helm voller toter Insekten

 

Endlich im Balkan: Durchquerung von Rumänien

Nun mußte ich jedoch innerhalb eines Tages von Timişoara nach Sofia kommen und dennoch die Reise genießen. Zu Anfang ging es Richtung Süden, um dann nach Osten in Richtung Semenic-Gebirge und Anina-Gebirge auszubrechen. In Reșița erstmal Pause, in einem Freiluftmuseum für Dampflokomotiven, das einfach als Park mitten in der Stadt angelegt ist und keinen Eintritt kostet.

Von dort bin dann auf eine Strecke, auf die ich mich sehr gefreut habe: ca. 110 km ausschließlich Kurven! Und auf der ganzen Strecke kaum Verkehr. Von den ganz wenigen Ortsdurchfahrten abgesehen, habe ich habe vielleicht 10 Fahrzeuge – und eine paar Kühe – gesehen. Eine Strecke zum schwindelig fahren.

Dann weiter nach Süden zur Donau und an ihr entlang bis zur Grenze bei Widin. Es geht dort über eine mautpflichtige Brücke…..aber sowohl Rumänen als auch Bulgaren haben ein Herz für Motorradfahrer, wir zahlen nichts :)

Weiter an der Donau entlang nach Lom und dann über die 81 nach Süden. Anfangs etwas langweilig, findet man dann doch sehr schöne Kurven und eine interessante Landschaft. Grade das Balkangebirge bietet fahrerisch sehr viel.

Für Bilder war ich sowohl in Rumänien als auch in Bulgarien bei den ganzen Kurven fast schon zu beschäftigt…in meiner persönlichen Trance. Ein paar wenige gibt es dennoch:

 

Bulgarien

Dann kamen leider keine Fahr-, sondern Arbeitstage.
Von der Stadt  Sofia und der heutigen Feierabendrunde aber dennoch ein paar wenige Eindrücke:

 

Durch Serbien nach Montenegro

Nachdem mein Job in Sofia erledigt war bin ich in Richtung Montenegro gefahren. Ich war zwar schon im März in der Region, hatte aber noch nicht die Berge zwischen Serbien und Montenegro erkundet. Daher ging es erst nach Westen und dann über Leskovac knapp über der Grenze zum Kosovo weiter nach Novi Pazar. Erstaunt war ich über so manchen Wegbegleiter. An einer ruhigen, abgelegenen Landstraße mußte ich erstmal einer Schildkröte über die Straße helfen.

In der Nähe von Novi Pazar wird die Gegend dann hügeliger bis bergig und es gibt einige sehr gut ausgebaute Skigebiete. Die Straßen dort sind richtig gut und im Sommer kaum befahren….also ideal für mich :D

In Montenegro habe ich gezielt bergige, zum Teil auch richtig kleine Straßen ausgesucht. Diese sind landschaftlich sehr ansprechen und durchaus einen gezielten Besuch wert. Ich war nur so mit den Straßen, der CB und mir beschäftigt, daß ich nicht auf die Zeit geachtet habe und dann die letzten km auf einsamen Bergstraßen bis nach Podgorica im Dunkeln verbringen durfte. Hatte aber auch etwas 8-)

Am nächsten Tag ging es dann zum Nationalpark des Skutarisees und weiter zur Küste. An der entlang nach Norden und über Budva weiter in die Bucht von Kotor. Diese Strecke ist wirklich sehr schön. An manchen Stellen erinnert auch diese Strecke an eine alte Bergrennstrecke. Nur in der Bucht sind die Straßen etwas eng und man muß schon darauf achten welche Fahrzeuge einem entgegen kommen.

 

Bosnien und Herzegowina

Tagesziel war es nach Mostar zu kommen. Die Stadt war ja im Krieg arg zerstört worden und die alte Brücke (Stari most – Brücke über die Neretva) wurde ebenfalls vollständig zerstört. Mittlerweile wieder aufgebaut ist sie nun auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO (Wikipedia).

Die Altstadt von Mostar ist sehr sehenswert, aber auch touristisch geprägt. Der Betrieb dort hat mich durchaus an die Ponte di Rialto und die Ponte Vecchio erinnert. An anderen Stellen sind die Spuren des Krieges aber auch heute noch sehr gut zu sehen.

Weiter ging es am nächsten Tag nach Norden. Die Küstenstraße in Kroatien bin ich ja schon im März gefahren und so wollte ich zumindest etwas vom Hinterland von Bosnien und Herzegowina sehen. Zudem ist das Tal der Neretva sehr verlockend. Die Landschaft ist wunderbar und die grüne Farbe des Flusses muß man mal in Natur gesehen haben. Also ging es am Fluß entlang bis nach Jablanica und dann über die M16.2 weiter nach Prozor-Rama, Livno und Bosansko. Auch hier eine sehr schöne Landschaft. Jedoch sind die Dörfer auch aufgrund der Kriegswirkungen zum Teil nahezu menschenleer.

 

Kroatien

Von dort dann nach Kroatien. Vereinzelt auch hier Gedenk- und Mahnmale an den Krieg, z.B. in der Nähe von Počitelj. Über die M25 bin ich dann doch wieder zur Jadranska Magistrala gefahren, die einfach zu verlockend ist.

 

Rückreise über Österreich

Damit kam ich dann auch meinem nächsten Etappenziel etwas näher. Nach einer weiteren Nacht mußte ich leider den Balkan verlassen und es ging über Slowenien nach Kärnten, wo ich einige Tage geblieben bin. Das Wetter war anfangs zwar nicht ganz so gut, wurde aber besser und war schließlich sogar weitgehend hervorragend. Einigen Touren in Kärnten stand somit nichts im Wege 8-)

Leider ging die Zeit zu schnell vorbei und die nächste Etappe hieß dann wieder Norddeutschland :(

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