Ducati SuperSport 950 S

Auch wenn der Beginn der Saison 2021 bislang „überschaubar“ war, so gibt es doch einige positive Aspekte, u.a. spannende neue Modelle der Hersteller. Zu diesen zählt zweifelsfrei die Ducati SuperSport 950 S.

Pünktlich mit dem Beginn des guten Wetters kurz vor Ostern konnte ich diesen nahezu komplett überarbeiten und umbenannten Tourensportler probefahren.

Bei der ersten Annäherung fallen sofort die optischen Anleihen bei der Panigale V4 auf. Voll-LED-Schweinwerfer, Signatur des Tagfahrlichtes, seitliche Linienführung, Ergonomie – vieles erinnert an das große Vorbild.

Ich hatte mich für die S-Version als Testmodel entschieden, deren wichtigste Unterschiede zur normalen SuperSport 950 eine voll einstellbare 48 mm USD Öhlins Gabel mit TiN-Behandlung und ein voll einstellbarer Öhlins Monoschock sind.

Andere technischen Merkmale wie den 937 cm³ Testastretta L-Twin-Zylinder, Quickshifter, drei Leistungsmodi, 3-Speichen Leichtmetallfelgen, 320 mm halbschwimmende Bremsscheiben, radial montierte Brembo M4-32 Monoblock Bremssättel sowie das neue Voll-TFT-Farbdisplay teilen die beide Varianten.

Nahezu jungfräulich mit knapp 150 km auf der Uhr bzw. im Display ging es mit der SuperSport 950 S von Hamburg Richtung Schleswig-Holstein. Auf dem Programm standen unbeschränkte Autobahn, gut ausgebaute und kurvige Landstraßen, ungepflegte Kleinststraßen mit miesem Asphalt, etc. – also eigentlich alles, was ein Tourensportler mit angeblichen Alltagsgenen beherrschen sollte.

Definitiv über (fast) jeden Zweifel erhaben sind das Fahrwerk und der Motor der SuperSport 950 S – einfach aufsitzen, losfahren und wohl fühlen. Zu jeder Zeit waren Komfort, Feedback und das Gefühl insbesondere für das Vorderrad sehr gut. Auch mit der Sitzposition konnte ich mit meinen über 180 cm Körperlänge im fahrerisch gut arbeiten. Zugleich setzt hier aber auch die erste Kritik an, wenn auch auf hohem Niveau: bei längeren, mehrtägigen Touren mit jeweils deutlich über 400 km/Tag könnte es für manche Fahrer aus meiner Sicht auf Dauer etwas ungemütlich werden.

Ungemütlich ist auf jeden Fall kein Attribut, das auf den Motor passt. Im Gegenteil. Er macht als Antrieb eines Tourensportlers richtig Spaß, sofern mindestens 4.000, besser 5.000 Umin-1 anliegen. Darunter wird der Testastretta erst unmotiviert, bei noch niedrigeren Drehzahlen sogar unkultiviert.

Der bislang positive Eindruck wird durch das (im Vergleich zum Einsatzzweck) wirklich gute Material an Bremse und Reifen unterstützt. Der Diablo Rosso III ist per se ein klasse Gummi und passt sehr gut zur SuperSport 950 S. Der Grip ist mehr als ausreichend. Das Bremsmaterial ist für ein Fahrzeug dieser Preis- und Leistungsklasse absolut ausreichend. Die Brembo Monoblocks verrichten zusammen mit der Radialpumpe und den 320er Scheiben hervorragende Arbeit. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Ducati beim Bremsen im Schräglage schon ein geringes aber doch merklichen Aufstellmoment entwickelt.

Das neue Voll-TFT-Farbdisplay ist auch in der Sonne gut ablesbar und stellt alle relevanten Informationen wohl aufgeräumt dar. Ambivalent sind die Fahrmodi. Während Sport und Touring beide die volle Motorleistung von 110 PS liefern und sich nur bei der Assistenz unterscheiden, kastriert der Urban den Motor auf 75 PS. Selbst im Hamburger Stadtverkehr war dies deutlich zu vorsichtig und nahezu unangenehm. Es mag sein, dass unerfahrene Piloten bei rutschigen Straßenverhältnissen dies aber als hilfreich empfinden.

Wirklich negativ ist mir nur weniges an der SuperSport 950 S aufgefallen:

  • Die Spiegel vibrieren teilweise so stark, dass deren Nutzung sinnlos wird
  • Die Tankanzeige scheint etwas grobschlächtig zu sein: war der Tank soeben noch nahezu halbvoll meldet die Ducati kaum 15 min später Tankreserve mit 40 km Restreichweite
  • der Klang der Ducati ist durchaus schön, aber auch bei vorsichtiger Fahrweise nach längerer Zeit auch für den Fahrer unangenehm laut

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Motorradunfälle – straßengenau aufbereitet

Moin zusammen,

mal ein etwas unangenehmes aber dennoch wichtiges Thema:
Eine interaktive Karte mit den straßengenau aufgearbeiteten Motorradunfällen.


Eine genaue Betrachtung von Orten, Verteilung, Häufigkeit etc. könnte evtl. zu der einen oder anderen Erkenntnis sowie bei Bedarf / Erfolg zu reflektierten Verhalten führen.

Erstellt von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder.

Unfallatlas

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Downsizing

Das Downsizing ist zwar schon ziemlich heftig, aber schlecht ist die schon etwas ältere CBR 250 R definitiv nicht. Sie ist klein, leicht, energieeffizient und für den Stadtverkehr bzw. kurze Autobahnetappen durchaus handlich. Jedenfalls ist sie ein gutes Alltagsmotorrad für den Weg zum Büro. Und bei kleineren Touren in der Wintersaison macht der Einzylinder durchaus auch Spaß – auch wenn ich meine CB 1100 EX doch schon sehr vermisse.

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Ist das das Saisonende?

Ein PKW hat mich heute von hinten abgeräumt. Die Schäden an der CB sind schon ziemlich deutlich. Ich hoffe, das ist nicht das Saisonende. Oder was noch viel schlimmer wäre…das Ende der CB 😢

Dabei ist die doch gerade erst eingefahren. Noch keine Viertelmillionen auf dem Tacho, das ist doch kein Alter für eine CB!

Aber wie es sich gehört: aus dem Krankenwagen und noch bevor ich ins Krankenhaus kam, rief ich den meine Werkstatt und den Mechaniker an. Mann muss halt Prioritäten setzten. 😀 Hoffentlich können die den wirtschaftlichen Totalschaden vermeiden.

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Herbsttouren

Der Herbst ist zwar kühl und feucht, aber ich finde Touren zu dieser Jahreszeit trotzdem nett. Warum habe ich heute bloß auf 》600 km keine anderen Motorradfahrer gesehen

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Touren im Norden

Auch in Nord- & Nordostdeutschland sind schöne Touren möglich! 🏍️👍

360 km bei 32°C auf dem Weg nach Berlin😎

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Mangelnde Qualität von TomTom Rider

Jetzt muss ich mal meinen Frust und meine Enttäuschung loswerden: Das TomTom schon bei der Rider 400 Generation ein Wasser-Problem hatte, ist ja hinreichend bekannt. Jetzt soll es aber Motorradfahrer geben, die die Eisdiele im Dorf alleine finden und das Navi nur benutzen, wenn es auf größere Touren geht. Da kann auch mal ein Gewitter aufziehen und es etwas regnen.

Nach der Blamage mit dem Rider 400 dachte ich zumindest, dass TomTom es endlich geschafft hat, ein Motorrad-(!)-Navi so zu bauen, das dieses auch wasserdicht ist. Aber offensichtlich nicht! Nach einer (!) Regenfahrt ist mein Rider 550 vollständig durchnässt und hängt in einer Bootschleife fest. Ein Zurücksetzen des Navi ist auch nicht möglich. Laut TomTom drei mal den Schalter drücken während die weiße Schrift angezeigt wird…wie denn bei einer Anzeigedauer von unter 1 Sekunde?

Haben die überhaupt irgendeine Form der Qualitätssicherung? Mit dieser Erfahrung muss ich jedem abraten, ein TomTom Rider zu kaufen!

Das Wasser im Gerät und die Bootschleife sind in dem kurzen Video dokumentiert

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Elektromotor oder Brennstoffzelle?

Die ganze Diskussion bzgl. der (angeblichen) Umweltvorteile des Elektroantriebes ist ja ziemlich moralisierend und meistens von wenig bis gar keinem Wissen der Protagonisten getrieben. Hinzu kommen die Nachteile hinsichtlich Reichweite und Dauer des Ladevorganges bei Elektrofahrzeugen. Die Brennstoffzelle kommt in der Diskussion meistens nur als Randnotiz vor.

Interessant ist daher vielleicht das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, die aufzeigt, dass bis 2030 die Brennstoffzelle selbst im schlechtesten Fall besser für das Klima ist, als der Elektroantrieb! 
Erst danach ändert sich die Rangfolge etwas (aber auch nicht vollständig)

Zitat Dr. Christopher Hebling: „Die Studie zeigt auch, dass sich Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge in idealer Weise ergänzen. Für große Reichweiten sind Brennstoffzellenfahrzeuge klimafreundlicher und für geringe Reichweiten Batteriefahrzeuge,“

https://www.ise.fraunhofer.de/…/ISE_Ergebnisse_Studie_Treib…

Möge sich jeder seine eigene Meinung bilden. 😎

Warum also kein Motorrad mit einem Wasserstoffantrieb – ich wäre auf die Motorräder mit Brennstoffzelle gespannt 😉

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Euro 5 wirft seine Schatten voraus – erste Gerüchte

Aktuell überholen sich alle möglichen Akteure gegenseitig mit mehr oder minder informierten / intelligenten Aussagen zur Klimadebatte und in diesem Kontext zu Kraftfahrzeugen. Dass Klimaschutz wichtig ist, steht nicht zur Debatte – ganz im Gegenteil. Zum Glück geht aber derzeit der allseits dominante, wenig zielführende und stellenweise sogar ökologisch wie ökonomisch kontraproduktive Aktionismus an Einspurfahrzeugen vorbei. Dennoch sind Schadstoffklassen und damit Euro 5 auch für Motorradfahrer ein wichtiges Thema.

Die drastisch verschärften Grenzwerte gelten für neue Fahrzeugtypen ab 2020, für neue Fahrzeuge ab 2021 (siehe auch Verordnung (EU) Nr. 168/2013) und haben bereits Fragen aufgeworfen wie: Euro 5 – wie lange gibt es noch die Luftkühlung? Zur Erinnerung: beim Übergang von Euro 3 zu Euro 4 sind bereits viele beliebte Motorräder von Markt verschwunden, wie z.B. die XJR 1300. Für die Käufer gab es jedoch im damaligen „Ausverkauf“ so einige echte Schnäppchen.

Ob es wieder so sein wird oder ob es sinnvoll ist, dann kurzfristig ein Schnäppchen zu kaufen, ist nicht abzusehen. Relevant kann aber auch das Thema Fahrverbote, Steuern, Umweltabgaben, Einfahrverbote (wie z.B. in Paris, Grenoble und anderen Städten) sein. Motorräder mit Euro 2 (d.h. vor dem 1.6.2000 zugelassen) dürfen in manchen französischen Städten z.B. nur nachts, an Wochenenden und an Feiertagen einfahren.

Für alle, die mit einer Neuanschaffung eventuell noch warten wollen, gibt nun erste Gerüchte über die allseits beliebte Africa Twin. Während die ShiftCam-Technologie von BMW auch ohne relevante Details zwar durchaus auch im Kontext Euro 5 zu betrachten ist, gibt es über, nicht von (!) Honda konkretere Vermutungen. In den letzten Tagen haben – basierend auf einer Japanischen Zeitschrift (AutoBy) – weltweit viele Blogs, Webseiten und Zeitschriften das Thema aufgegriffen. Genannt werden für das 2020 Modell der Africa Twin:

  • Senkung der Schadstoffe (Euro 5)
  • Senkung der Lautstärke
  • Vergrößerung des Hubraums (1100 ccm)
  • leichte Steigerung der Leistung (+5 PS)
  • TFT-Display
  • keyless ingnition

Ob und was genau zutrifft, ist noch nicht abzusehen. Aber wenigstens scheint festzustehen, dass die Africa Twin auch 2021 noch fährt. Aber jeder muss sich nun die Frage stellen, ob er jetzt kauft, auf Schnäppchen wartet oder gar erst das nächste Modell fahren möchte.

Quellen:

 

 

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